Kunst hat viele Gesichter. Für die einen ist es ein Bild, für die anderen eine Art sich zu bewegen. Für den Kenner und Genießer ist auch die Herstellung von Whisky eine Kunst für sich. Automatisch denkt man dabei vielleicht an ein Erbe Schottlands, obwohl man gar nicht so weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus gehen müsste. Auch Deutschland weiß mit so manchem Tropfen zu überraschen, obwohl mancher Liebhaber sich gar nicht mit diesem Gedanken befassen mag.
Deutschland zählt nach Schottland die meisten Whisky-Brennereien und übertrumpft damit die Amerikaner, Irland und Japan. Nicht nur die Landschaft, das dramatische Spiel von Licht und Schatten unter dem Einfluss der Wolken oder die urigen Wälder können durchaus als „pretty scottish“ empfunden werden. Auch das, was in den Brennereien entsteht, kann sich sehen und schmecken lassen. Wer einen Einblick in die Welt erhalten möchte, ohne im Schrank plötzlich unzählige Flaschen zu horten, der ist mit einem Whisky Tasting gut beraten. Es bietet die Möglichkeit, etwas über die Herstellung und die Besonderheiten zu lernen und natürlich auch verschiedene Sorten zu verkosten.
Die Verkostung lässt sich grob in zwei Bereiche einteilen. Zum einen die Optik, die auf Fakten beruht. Hierbei wird die Farbe bewertet, die von der Lagerung beeinflusst wird, und die Beine (Schlieren), die sich bilden, wenn man das Glas schwenkt. Der zweite Teil ist die eigentliche Verkostung, bei der die Sinne zum Einsatz kommen. Das Nosing ist der Geruchstest, bei dem erste Aromen wahrgenommen werden. Beim Geschmackstest kommt es auf das eigene Empfinden an. Um den Sinnen Zeit zu geben, sich beim Whisky Tasting mit dem Tropfen auseinanderzusetzen, ist es sinnvoll, den Schluck im Mund zu behalten und zu genießen.
Whisky ist viel mehr, als nur ein Getränk. Kaum eine andere Spirituose schafft es, die Gemüter so sehr zu bewegen, zu vereinen oder zu entzweien.