Spirit of Speyside Whisky Festival – Reisebericht Teil 1

Speyside – die Wiege des Single Malt und Mekka für Whisky-Fans aus aller Welt. Unter den fünf designierten schottischen Whisky-Regionen nimmt die Speyside von der Größe her nur den dritten Platz ein, was die Destillerie-Dichte angeht ist sie aber Weltspitze – mehr als 50 Whisky-Brennereien sind hier mehr oder weniger nah um den namensgebenden Fluß Spey angesiedelt.

Kein Wunder also, dass die Speyside sich mit einem eigenen Whisky-Festival nun schon im 18. Jahr in Folge selber feiert und damit Gäste aus der ganzen Welt anlockt.

Das Spirit of Speyside Whisky Festival bot in diesem Jahr annähernd 500 Events an fünf Tagen rund um das Thema Whisky, aber auch andere Aktivitäten, wie z.B. geführte Wanderungen, Schlossbesichtigungen und Kunstausstellungen wurden angeboten.

Dank einer Einladung der Veranstalter konnte ich mir von einigen dieser Events selbst ein Bild machen und will nun hier in einer kleinen Reihe darüber berichten.

Tag 1 (Mittwoch, 26. April 2017)

Nach einem frühen Flug von Hamburg über Paris wurde ich in Aberdeen schon zusammen mit weiteren Gästen aus Holland und Schweden erwartet. Per Shuttle ging es dank kurzfristiger Stippvisite des Winters durch eine leicht verschneite Landschaft nach Rothes, wo wir im The Station Hotel untergebracht waren. Das Hotel wurde vor zwei Jahren von den Inhabern der Kupferschmiede Forsyths gekauft und aufwändig mit viel Liebe zum Detail renoviert. Forsyths ist auch der Lieferant für die meisten Brennblasen der Gegend.
Das Örtchen Rothes ist der perfekte Ausgangspunkt für die Erkundung der Speyside – allein hier sind schon vier Destillerien zu finden: Glen Grant, Glenrothes, Glen Spey und die Speyside Distillery.

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Der offizielle Start des Festivals war erst am nächsten Tag und so hatten wir Zeit, noch eine zusätzliche Besichtigung bei Aberlour mit ins Programm zu nehmen. Fotos waren leider nicht überall erlaubt, aber die Tour war sehr informativ und das anschließende Tasting mit sechs Drams inklusive New Make großzügig bemessen. Die 1879 erbaute Brennerei ist besonders für ihre Sherry-lastigen Malts berühmt – um so überraschter war ich von der Qualität der einzigen rein im Bourbon-Fass gelagerten Abfüllung, die es leider nur direkt hier im Shop zu kaufen gibt.

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Nach einer kurzen Pause im Hotel konnte man sich schon auf den ersten offiziellen Programmpunkt des Tages freuen, denn dann ging es in Richtung Elgin zur Glen Moray Distillery. Diese war Gastgeber für das Touch of Tartan Opening Dinner, bei dem sich das Who is Who der Whiskyszene versammelte, um ein vorzügliches 3-Gänge-Menü mit örtlichen Spezialitäten, begleitenden Drams des Gastgebers und musikalischer Unterhaltung zu genießen.

Der Höhepunkt des Abends war die Verleihung der jährlichen Spirit of Speyside Auszeichnungen. Walkers-Shortbread-Chef Jim Walker, Glen Moray Distillery-Manager Graham Coull und der niederländische Whisky-Schriftsteller Hans Offringa wurden für den Beitrag geehrt, den sie zum Festival und der Speyside geleistet haben.

Jim Walker arbeitet seit 1961 in dem Familienunternehmen Walkers Shortbread. Es ist Schottlands größter Nahrungsmittelexporteur und der einzige britische Lebensmittelhersteller, der viermal den prestigeträchtigen Queen’s Award für Export Achievement gewonnen hat. Er wurde an diesem Abend mit dem Spirit of Speyside Award ausgezeichnet.

Botschafter des Jahres Graham Coull ist Manager der Glen Moray Distillery, wo er unermüdlich daran arbeitet, das Produktportfolio der Destillerie zu erweitern (wie wir bei einem interessanten Tasting zwei Tage später feststellen konnten). In seiner Rolle als Master Distiller bei Glen Moray ist er auf der ganzen Welt herum gekommen. Glen Moray unterstützt außerdem viele Vereine und Wohltätigkeitsorganisationen in der örtlichen Gemeinde.

Internationaler Botschafter des Jahres Hans Offringa ist ein zweisprachiger Autor, Medienexperte und Whiskykenner. Er hat fast 20 Bücher über Whisky und zahlreiche Artikel für verschiedene Publikationen rund um den Globus geschrieben. Er hat eine Reihe von Bildungsfernsehprogrammen für eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in den Niederlanden produziert und ist als Dozent an der International Whisky School in Groningen, Niederlande tätig. Er war ein großer Unterstützer des Spirit of Speyside Whisky Festivals und hat seit dem Start im Jahr 2000 jedes Festival besucht.

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Nach einem spannenden Tag und einem wunderbaren Abend haben wir uns noch einen abschließenden Dram an der Bar unseres Hotels gegönnt und sind mit Vorfreude auf den nächsten Tag in Morpheus‘ Arme gesunken.

Wie es weiter ging, folgt in Teil 2